Mai 1933: NS-Terror gegen SPD und Gewerkschaften

Mit der Machtübernahme durch die Hitlerregierung begannen die Jahre der faschistischen Diktatur in Deutschland, die Jahre des Terrors. Progromstimmung gegen Kommunisten, Sozialdemokraten und andere antifaschistische Kräfte, das waren die ersten Auswirkungen der Hitlerdiktatur. Bereits im Februar 1933 entstanden die ersten Konzentrationslager. Auch eine Reihe sozialdemokratischer Funktionäre wurden im August 1933 von SA-Schergen verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen bei Oranienburg verschleppt.

(Foto: Deutsches Bundesarchiv)

Schon wochenlang vor dem 1. Mai 1933 wurden Sozialdemokraten und Gewerkschafter von den Nationalsozialisten verfolgt. Am 2. Mai 1933 besetzten SA und SS schlagartig alle Gewerkschaftshäuser, verhafteten Dutzende von Funktionären, misshandelten oder wie in Duisburg ermordeten sie. Am 10. Mai verschärften sich die Überfälle auf Einrichtungen der SPD.

Gleichzeitig veranstalteten die Nationalsozialisten öffentliche Bücherverbrennungen in 22 Universitätsstädten, beginnend auf dem Opernplatz in Berlin. Zehntausende Bücher von jüdischen, marxistischen und pazifistischen Schriftstellern, viele darunter Sozialdemokraten, wurden aus den Bibliotheken geraubt und verbrannt.

Nach Morddrohungen von NS-Reichsinnenminister Wilhelm Frick im Reichstag gegen die Sozialdemokraten bildete die SPD einen Exilvorstand in Prag, um die Widerstandsarbeit zu organisieren. Am 21. Juni wurden im Berliner Stadtteil Köpenick über 500 Gegner des Nationalsozialismus von SA-Kommandos verschleppt, gedemütigt, gefoltert und viele ermordet. Mit der "Köpenicker Blutwoche" steigerte sich der Terror gegen SPD, Reichsbanner, Gewerkschaften, gegen Kommunisten und bürgerliche Regimegegner.

Das offizielle Parteiverbot der SPD kam am 22. Juni 1933. Für den Kampf gegen Hitler gab es nur noch den Weg der Illegalität oder der Emigration. Beispielhaft für den ungebrochenen Widerstandswillen der Sozialdemokratie waren neben vielen anderen Männer und Frauen wie Kurt Schumacher, Julius Leber, Wilhelm Leuschner, Carlo Mierendorff, Theodor Haubach, Gustav Dahrendorf, Adolf Reichwein, Erna Blencke, Johanna Kirchner, Hilda Monte. Viele von ihnen bezahlten ihre Haltung mit dem Leben.

Die Friedenspartei

Die SPD hat seit jeher gegen Nationalismus und Militarismus gekämpft. Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten traten für internationale Solidarität ein. Immer wieder wurden sie deshalb als Volksverräter beschimpft. Vor 75 Jahren warnte die SPD auf einsamem Posten vor den Kriegsplänen der Nazis. Schon kurz nach der "Machtergreifung" wurden die ersten Sozialdemokraten eingesperrt, gefoltert und ermordet.

Die Demokratiepartei

Immer wieder wurden Sozialdemokraten wegen ihrer demokratischen Überzeugungen verfolgt. Schon im Kaiserreich, dann unter dem NS-Regime und schließlich unter der SED-Diktatur bewiesen viele großen Mut. Etliche Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bezahlten den Kampf für die Demokratie mit ihrem Leben. Die SPD weiß, wovon sie spricht, wenn es um den Wert der Demokratie geht.