Die Geschichte der Arbeiterbewegung in Deutschland begann in der europaweiten bürgerlichen Revolution von 1848. Die revolutionäre Welle in Deutschland war in erster Linie eine Bewegung für nationale Einheit, demokratische Freiheit, Parlament und Verfassung.
Bild: Barrikadenkämpfe in Berlin während der Deutschen Revolution, 1848/49
(Foto: AdsD der Friedrich-Ebert-Stiftung)
Am 18. Mai 1848 begründete die Konstituierung der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche das erste frei gewählte Parlament für ganz Deutschland. Das Jahr ist jedoch auch mit der Arbeiterverbrüderung verbunden, die bereits durch die Einheit von sozialer, demokratischer und gewerkschaftlicher Bewegung geprägt war.
Vom 23. August bis zum 3. September 1848 tagte in Berlin ein Delegiertenkongress von 32 Arbeitervereinen aus ganz Deutschland. Mit der Gründung der "Allgemeinen deutschen Arbeiterverbrüderung" wurde eine eigenständige politische Organisation geschaffen. Durch über 230 örtliche Vereine und Bezirksorganisationen verschaffte sie sich Gehör, um soziale Reformen in einem demokratischen Staatswesen durchsetzen.
Das Jahr 1848 war voller Hoffnungen auf Freiheit und Einheit der Deutschen. Doch die von der Nationalversammlung ausgearbeitete Verfassung scheiterte schon am 31. Mai 1849 an der Weigerung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV., die ihm angetragene Kaiserwürde anzunehmen.
Die Anfänge der Demokratie wurden mit Waffengewalt niedergeschlagen und die Arbeitervereine verboten.
Die sozialdemokratische Arbeiterbewegung, die sich in den 1860er Jahren weiterentwickelte, übernahm den Auftrag der gescheiterten Revolution, die Demokratie zu erringen und die Emanzipation der Arbeiterschaft zu erkämpfen.