Bei einem Besuch im „Stahl- und Drahtwerk“ an der Hofer Straße ließen sich Bürgermeister Torsten Gebhardt, sein Stellvertreter Kurt Lederer sowie ein Großteil der 28 SPD-Gemeinderatskandidaten aus erster Hand über die weltweit bekannte Röslauer Drahtproduktion informieren. Angeschlossen hatten sich der Besuchergruppe SPD-Landratskandidat Jörg Nürnberger aus Tröstau und Juso-Kreisvorsitzender Sebastian Lesnak.
Empfangen wurde die Gruppe von Willi-Josef Ferfers, dem Geschäftsführer des rund 130 Mitarbeiter zählenden Unternehmens, dessen Umsatz im vergangenen Jahr bei rund 20 Millionen Euro lag. Die beiden Unternehmen „Stahl- und Drahtwerk Röslau“ sowie „Röslau Wire“ fertigen High-End-Produkte, die in der Automobil-, Elektro- sowie Musiksaitenindustrie und im Maschinenbau, Verwendung finden, erfuhren die Besucher. Auf einer Gebäudefläche von 16.000 Quadratmeter produzieren erfahrene Mitarbeiter etwa 8.000 Tonnen Stahldraht in High-End-Qualität. Ob als Motorventilfeder oder im hochwertigen Flügel, „Röslau“-Stahldrähte seien überall im Einsatz, konnte der Geschäftsführer berichten: „Bei den Musiksaiten für Flügel und Klaviere ist die Stahl- und Drahtwerk GmbH Weltmarktführer. Der größte Teil dieser hochwertigen Musiksaiten wird nach China exportiert.“ Besonders hochwertige Musikinstrumente aus dem „Reich der Mitte“ würden in Deutschland beispielsweise bei Steingraeber in Bayreuth überarbeitet. Wie Willi-Josef Ferfers erläuterte, sind in den letzten zehn Jahren erhebliche Investitionen für den Ausbau neuer Produkte und Produktionslinien durchgeführt worden. Mit dem Bau einer notwendigen, weiteren Industrieerschließungsstraße, der zur Egerstraße -Staatsstraße 2177- führenden „Gebrüder-Bongardt-Straße“, habe die Gemeinde Röslau mit in die Zukunft des 1882 gegründeten Werkes investiert. An ihre Kapazitätsgrenze gekommen sei die Produktion von ölschlussvergüteten und patentierten Federstahldrähten. Gerade im Automobilbereich zeichne sich eine größere Nachfrage für hochwertige Produkte, wie zur elektronischen Kofferraumdeckelöffnung oder für Motorventilfedern, ab. Willi-Josef Ferfers: „Bis zum Jahr 2015 soll die Produktion in Röslau weiter ausgebaut werden. Dazu erfolgt in 2014 der Bau einer neuen Produktionshalle und im Jahre 2015 mehrerer neuer Produktionsanlagen.“ Durch die Erweiterung werden zehn neue Arbeitsplätze in Röslau geschaffen. „Die aus unserem Material gefertigten Federn erreichen bei möglichst minimalem Eigenvolumen und -gewicht Spitzenwerte hinsichtlich Stabilität unter oftmals extremen Belastungen“, betonte Geschäftsführer Ferfers. Zum Bestand des Werkes hob er hervor, dass die Gesellschafter die Mittel für kontinuierliche Erweiterungen zur Verfügung stellen. Zur Frage von Landratskandidat Jörg Nürnberger, welche Vorteile der Standort Röslau biete, verwies Willi-Josef Ferfers unter anderem auf die guten und langjährigen Mitarbeiter, die in der Nähe ansässigen Kunden und die gute Unterstützung der Gemeinde Röslau, was die vergangenen Projekte gezeigt hätten. Von großer Bedeutung sei für das Unternehmen ein deutlich schnellerer Internetanschluss. Eine große Belastung für das Unternehmen seien die hohen Energieaufwendungen, die zu deutlichen Kostensteigerungen geführt haben. Hier vermisste Ferfers einen klaren Kurs von der Politik: „Erwähnt sei nur das Chaos „EU-Beihilfeverfahren zum EEG“.
Beim sehr eingehenden Rundgang durch die Produktion zeigten sich die Besucher beeindruckt von der modernen Technik im Röslauer Drahtwerk.
Bürgermeister Torsten Gebhardt betonte abschließend, Röslau sei stolz darauf, den Weltmarktführer für Musiksaiten im Ort zu haben. Sicher sei, dass der Werksbesuch für alle Teilnehmer sehr interessant war und viel über den „Weg des Drahtes“ zu erfahren gewesen sei.
Die Röslauer SPD-Gemeinderatskandidaten besuchten zusammen mit Bürgermeister Torsten Gebhardt (6. von links) und SPD-Landratskandidaten Jörg Nürnberger (3.v.links) das Stahl- und Drahtwerk in Röslau. Die Besucher erhielten Informationen „aus erster Hand“ von Geschäftsführer Dipl.-Ing (FH), Willi-Josef Ferfers (8.v.links) und Betriebswirt, technischen Kundenbetreuer Dipl.-Ing. Christoph Betz, Betriebsleiter und Handlungsbevollmächtigten Hans-Dieter Wölfel (4. und 5. von links) sowie Verkaufsleiter und Prokurist Gerald Gleissner (3.v.rechts)